StartseiteVoiles de St. TropezLes Voiles 2022




Nach einer pandemiebedingten Pause bzw. etwas abgespeckten Version in den Jahren 2020 und 2021 war dieses Jahr wieder das volle Programm ohne Einschränkungen. In der ersten Woche waren die klassischen Jachten und von den modernen diejenigen bis etwa 18 Meter Länge am Start, in der zweiten Woche die größeren modernen Jachten, die Maxis, Wallys und große Zweirumpfboote. Leider war entgegen früheren Jahren kein einziges Boot der J-Class in Saint Tropez.

Ob sich auf Dauer die auf zwei Wochen ausgedehnte Veranstaltung in ihrer Länge halten wird, bleibt fraglich. Viele Aussteller und Journalisten beklagen die deutlich angestiegenen Preise, und es ist schon ein Unterschied, ob man eine oder zwei Wochen vor Ort ist. Ob also wirklich alles besser als früher in Bezug auf die Dauer der Veranstaltung ist, wie es die Veranstalter gerne immer wieder betonen, bleibt abzuwarten. Die allgemeine Stimmung ist da eher verhalten.

Dieses Jahr war die erste Woche von Mistrail-Starkwind geprägt, sodass an zwei Tagen gar nicht gesegelt werden konnte. An den übrigen Tagen frischte der Wind tagsüber meist spürbar auf, sodass letztendlich zwei Wettfahrten, eine Freitag und eine Samstag, zustande kamen. Den Donnerstag, als Ruhe- und Reservetag und für einige Sonderrennfahrten freigehalten, hat man nicht zum allgemeinen Segeln genutzt, sondern nur den Gstaad-Cup der über hunderthjährigen Boote sowie die Einzelrennen zum Club 55 in Erinnerung an das allererste Rennen 1981 durchgeführt.

Ich hatte die Möglichkeit, auf der Jacht Chronos (www.sailing-classics.de) eingeladen zu sein, die ihren Gästen die Regattabegleitung anbot. So konnte ich das eine oder andere Wissenswerte über die Regatta, Bootseigner und teilnehmende Jachten den Gästen vermitteln und hatte auch Gelegenheit, von Bord aus zu fotografieren.


Auf der neuen Internetseite www.azurbau.fr gab es einen kleinen Vorbericht zur Regatta.

Einen kleinen Film habe ich hier zusammengestellt:
Les Voiles de Saint Tropez [476.819 KB] (erste Woche, Klassiker)


Eine Fotogalerie gibt's hier:

Regatten der Klassiker

Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.

Madcap




Die Madcap, der älteste erhaltene und noch fahrende Lotsenkutter von 1874.

Lotsenkutter mussten robust, schnell und einfach zu bedienen sein. Normalerweise hatten sie drei Mann Besatzung, der Skipper, ein Bootsmann und der Lotse. Dieser wurde in unmittelbarer Nähe des Schiffes, das es zu bedienen galt, mit einem kleinen Ruderboot durch den Bootsmann des Kutters übergesetzt. Schnelligkeit der Lotsenkutter war gefragt, weil man gewissermaßen zu mehreren auf der Lauer lag und derjenige das Lotsengeschäft machte, der als erster am Zielobjekt ankam. Manchmal 0wartete man Tage, weil es keine modernen Kommunikationsmittel gab und man in der Regel nicht genau wusste, wann das Frachtschiff vor dem Hafen zu erwarten war.

Das Boot wurde jüngst im westfranzösischen La Rochelle restauriert, das Steuerrad wieder durch eine Pinne ersetzt, wie sie ursprünglich war. Einen Motor gibt es auf dem Boot erst seit 1936.

Die Madcap wurde 1874 im englischen Cardiff gebaut. Seit der Sailson 2022 segelt sie vorzugsweise im Mittelmeer und war im gleichen Jahr das erste Mal und als ältestes Boot bei den Voiles de Saint-Tropez dabei! Hier gibt es eine ganz interessante Beschreibung, eine weitere Beschreibung gibt's auf boatsnews.com.

Einige Fotos:

Madcap

Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.