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Cornwall - ein Reisebericht






Einleitung

Cornwall, der Südwesten Englands, ist nicht nur durch Rosamunde Pilcher berühmt, auch Schriftstellerinnen wie Daphne du Maurier (‚Mein Cornwall’) oder Virginia Wolf (‚Zum Leuchtturm’) haben sich Land und Leute dort zu Stoffen ihrer Romane ausgesucht. Wer meint, es gebe dort nur schlechtes Wetter und trübe Aussichten, der irrt – und wird mit einer Fülle schönster Eindrücke belohnt.

Viele sagen, eine Rundreise sollte man am besten mit dem Bus machen, man könne dann wenigstens über die zahllosen Hecken, die die Straßen säumen, sehen. Recht haben sie. Aber trotzdem sind die Fahrten entlang der hecken- und baumbesäumten Straßen ein Erlebnis – schon allein, wenn man unverhofft auf Gegenverkehr stößt und schon mal hundert Meter zurück fahren muss, um in einer kleinen Ausweichbucht Platz zu machen.
Typisch auch der große Gezeitenhub, etwa vier bis fünf Meter, in den flachen Flussbetten und Häfen fallen dann die Schiffe reihenweise trocken. Und die Möven zanken sich ums Futter – oder um allerlei Unnützes.
Ein Hotel, fünf Meilen nordöstlich von Bodmin, fast die geografische Mitte von Cornwall, ruhig, gepflegt, typisch britisch. http://www.tredethyhouse.com/ Ein gebürtiger Italiener führt das Haus mit 11 Gästezimmern, eingerichtet ist alles mit alten Möbeln, Einzelstücken, sehr nett dekoriert. Man fühlt sich wohl. Durch eine schmale Einfahrt gelangt man auf den gekiesten Vorplatz, rechts eine große Wiesenfläche, umsäumt mit Bäumen und Büschen – ein wunderbarer Blick morgens vom Frühstückstisch aus.

Nachmittags gibt’s das berühmte Cornish cream tea. Die Scones, süßliche Brötchen, werden halbiert und dann mit Erdbeerkonfitüre und clotted cream, einer cornischen Sahnespezialität, bestrichen. Wichtig ist, dass alles richtig dick aufgetragen wird, nicht sparen. Dazu gibt’s traditionell Tee, am besten mit reichlich Milch. Neuerdings wird auch Kaffee gereicht, ist aber nicht besonders stilecht.
Abends kann man seinen Hunger im Pub oder Inn stillen. Einfache Lokale, urig, nett – und die Kost meist preiswert und fast gewürzfrei. Da hilft nur nachsalzen.

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Padstow

Malerisch liegt das Städtchen Padstow an der Mündung des River Camel – aber Berühmtheit erlangte es durch den Spitzenkoch Rick Stein, der 1975 hier ein Fischrestaurant eröffnete und mit seiner Küche seither den Ort und die ganze Gegend in eine gewisse kulinarische Euphorie versetzte. Inzwischen gibt es sogar eine Rick-Stein-Fish’n-Ships-Bude, direkt am Hafen, die quasi gehobene Imbissbudenkost auf Fischbasis anbietet. Im Ort liegt auch Prideaux Place, das stattliche elisabethanische Anwesen ist schon Kulisse für manchen Rosamunde-Pilcher-Film gewesen. http://www.prideauxplace.co.uk

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Tintagel

Angeblich wurde der sagenhafte König Artus hier geboren, und seit dem 19.Jh. pilgern daher viele Fans an diesen Ort. Der Kern des Mythos geht ins 5. Jh. zurück, als sich nach dem Weggang der Römer die Restbevölkerung Britanniens gegen die nachrückenden Angelsachsen zur Wehr setzen mussten. Camelot, der Hof von König Artus, wird von Vielen in eben jenem Tintagel vermutet, wobei die Burgruine aus dem 12.Jh. ist – und daher nicht so ganz zur Zeit der Artus-Gestalt passt. Das tut dem Pilgertum dorthin und der Vermarktung für die Touristen keinen Abbruch. Eine andere Frage ist, warum überhaupt an dieser Stelle eine Burg gebaut wurde. Manche vermuten, dass der Burgherr vielleicht nur deshalb hier baute, weil er eben Artus’ Geburtsort hier vermutete. Jedenfalls ist die strategische Lage an diesem Ort vollkommen uninteressant.

Nicht weniger erwähnenswert ist das wahrscheinlich älteste britische Postamt, aus dem 14.Jh., mit einem winzigen schieferumfriedeten Garten.

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The Lost Gardens of Heligan

Über 400 Jahre ist diese Fläche im Besitz einer Familie, die eine einzigartige Mischung aus Nutz-, Zier- und Wildgarten anlegte – bis nach dem Ersten Weltkrieg der Garten vollkommen verwilderte und erst 1990 dank einer Initiative von Privatleuten der Garten nach und nach wieder restauriert und bewirtschaftet wurde. http://www.heligan.com/ Faszinierend ist die Vielfalt von – zum Teil exotischen – Pflanzen, von Nutz- und Ziergehölzen, Kräutergärten; Lauben. Ja sogar einen „Dschungel“ hat man angelegt, in dem manch tropische Gewächse aufs Beste gedeihen.

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Falmouth

Falmouth hat einen einzigartigen Naturhafen, der durch das Pendennis Castle und auf der gegenüberliegenden Seite vom St. Mawes Castle beschützt wird. Nach dem Castle hat auch die berühmte Pendennis-Werft ihren Namen. Hier werden Luxusyachten gebaut und historische (Segel-)yachten restauriert. Und nächstes Jahr ist Falmouth Austragungsort einer Regatta mit den berühmten J-Class-Yachten! http://www.jclassyachts.com/ http://www.jclassfalmouthregatta.com/

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St. Ives

Die malerische Lage des Orts mit seinem engen Hafen und das milde Licht, das sind die Zutaten für eine erfolgreiche Entwicklung eines kleinen Küstenortes, der seit 100 Jahren Lebenskünstler und Kreative anzieht. Seither gibt es zahlreiche Mal- und Kunstschulen, und sogar die berühmte Tate Gallery hat hier eine Zweigstelle. Die Kunst ist hier Teil des täglichen Lebens, Hobbymaler und Professionelle malen und verkaufen Tür an Tür, kein Wunder, dass man diesen Ort in Cornwall auf keinen Fall auslassen sollte!

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Lizard Point

Eigentlich zieht es die moisten Besucher nach Land’s End, der westlichen Spitze der britischen Insel. Wer es ähnlich schön, aber nur einen Bruchteil so voll haben möchte, wählt einen Besuch beim Lizard Point, nur ein paar Meilen weiter östlich, und genau so schön – und weit geschichtsträchtiger! Hier wurde 1910 durch den italienischen Ingenieur, Marineoffizier und Funkpionier Marconi – nach ersten erfolgreichen Versuchen mit einer kürzeren Funkverbindung auf die Isle of Wight – die erste transatlantische Funkverbindung hergestellt, und die Marconi Messages waren seither Synonym für die Funkverbindungen jener Zeit. http://www.thelizard.info/lloyds.htm Die Funkstation Lloyd’s Signal Station wurde inzwischen restauriert und mit historischen Geräten und Nachbauten ausgestattet und zu einem kleinen Museum ausgebaut.

Auf Lizard Point gibt es natürlich auch einen Leuchtturm, den ersten, den Segler und Dampfschiffe auf der weiten Fahrt von den USA nach hier sahen, bevor sie in den Hafen von Falmouth einliefen.

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Mevagissey

Mevagissey ist ein kleines Hafenörtchen, das sogar in typisch regnerischem Wetter seinen Charme hat. Es schmiegt sich an den Hang, und der Costal Path, ein Wanderweg entlang der Küste, führt von hier in die umliegenden Küstenstreifen. Einst war Megavissey Zentrum von Cornwalls Sardinenfang, und die sog. Pilchards wurden hier in Fässer gepackt, gesalzen und weiterverschifft. Heute lebt der Ort von Touristen. Ein paar Yachten liegen im Hafen, und wenn sie bei Ebbe trockenfallen, unterhalten sich die Skipper von Bord zu Bord – und warten auf die Flut.

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China Clay und Charlestown

Mitte des 18.Jh. wurde in Cornwall sog. Porzellanerde oder Kaolin gefunden. Schnell erkannte man das Potenzial dieses Rohstoffs, den man nicht nur zur Herstellung von Porzellan, sondern auch in der Druckindustrie verwendete. Bald wurde Cornwall zum weltgrößten Exporteur dieses Materials, vor allem nach China, weswegen man die Erde auch ‚China Clay’ nannte. Obwohl die Industrie inzwischen deutlich heruntergefahren wurde, erinnert noch vieles an diese Blütezeit. So sieht man unweit von St. Austell riesige Berge von aufgeschichtetem Abraum, der bei der Kaolingewinnung weggeschafft werden musste, damit man an die weichen Erden im Tagebau herankam. Im Volksmund heißen diese künstlichen Berge ‚Cornish Alps’. Ein Museum stellt Werkzeuge aus und führt durch die Geschichte der Bergwerke.
Der Küstenort Charlestown war seinerzeit Hauptumschlagplatz für die Porzellanerde. Sie wurde mit der Bahn und durch unterirdische Stollen direkt zum Hafenbecken gebracht und dort über Rutschen in Schiffe verladen, die die Fracht bis nach China brachten, damals der Hauptabnehmer der Erden. Heute hat der Ort einen gewissen morbiden Charme – überall noch Reste der Blütezeit zu sehen, aber ein wenig verfallen sind die Anlagen inzwischen schon, werden aber glücklicherweise nicht abgebrochen, sodass sie Zeugnisse der damaligen Industrie bleiben.

Der Küstenort Charlestown war seinerzeit Hauptumschlagplatz für die Porzellanerde. Sie wurde mit der Bahn und durch unterirdische Stollen direkt zum Hafenbecken gebracht und dort über Rutschen in Schiffe verladen, die die Fracht bis nach China brachten, damals der Hauptabnehmer der Erden. Heute hat der Ort einen gewissen morbiden Charme – überall noch Reste der Blütezeit zu sehen, aber ein wenig verfallen sind die Anlagen inzwischen schon, werden aber glücklicherweise nicht abgebrochen, sodass sie Zeugnisse der damaligen Industrie bleiben.

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Newquay und Watergate Bay

Newquay war früher Luftwaffenstützpunkt, seit aber die Luftwaffe ihre Präsenz reduziert hat, wird der Flughafen in zunehmendem Maße zivil genutzt und für den Tourismus ausgebaut. An der gesamten Nordwestküste laufen die langen und oft steilen Wellen des Atlantiks auf die Küste auf, und so ist dieser Küstenstreifen ein Mekka für Wind- und Wellensurfer. Der Ort hat sich auf die jungen und sportlichen Besucher längst eingestellt und bietet neben Verleih vor Sportgeräten alle möglichen Freizeitanlagen, Hotels, preiswerte Unterkünfte, Discos, Einkaufsmöglichkeiten und vieles mehr. Im Grunde ist der Ort nicht schön – und schnell zieht es einen zu einem der mehr als einem Dutzend Strände, als Sportler oder als Zuschauer.

Einer der schönsten Strände ist Watergate Bay. Die Felsen ragen hier bis direkt an den Strand. Bei ablaufendem Wasser passt die Wasserwacht auf, dass sich keiner zu weit herauswagt – und wenn doch, stehen die Wasserretter mit einem Lautsprecher-Fahrzeug bereit, um auf Unheil aufmerksam zu machen, oder sie bringen ihre Rettungsausrüstung zu Wasser und rauschen durch die Brandung zu den Hilfesuchenden. Aber wer in der ‚Extreme Academy’ war, ist sicher gut gerüstet.

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Fazit: CORNWALL – ist in jedem Fall eine Reise wert!